Amnesty Briefmarathon

Briefe für den malawischen und den amerikanischen Präsidenten
Briefe für den malawischen und den amerikanischen Präsidenten

Die Weihnachtszeit ist traditionell die Zeit, in der Menschen durch eine Spende ihre Hilfsbereitschaft für Benachteiligte ausdrücken. Dass man nicht nur mit Geld helfen kann, sondern auch durch das Schreiben eines Briefes, erlebten nun Schüler des Jahrgangs 8 und 10, indem sie am Amnesty Briefmarathon teilnahmen.
Amnesty International selbst formuliert es so: „Der Briefmarathon ist eine weltweite Aktion (…), die jedes Jahr rund um den 10. Dezember stattfindet: Dabei schreiben Hunderttausende Menschen in allen Teilen der Welt innerhalb weniger Tage Millionen Briefe. Sie drücken darin ihre Solidarität mit Menschen aus, deren Rechte verletzt werden, und appellieren an Regierungen, die Menschenrechte zu achten.“
Während sich die Klasse 8d unter Anleitung ihrer Klassenlehrerin Karin Vahlenkamp mehrheitlich für Edward Snowden einsetzte, engagierte sich die Klasse 10b mit Klassenlehrerin Daniela Smolka für Annie Alfred.
Die 10jährige Annie Alfred aus Malawi leidet unter Albinismus. Ihr Körper bildet nicht ausreichend Melanin, ein Pigment, das die Färbung von Haut, Haaren und Augen bewirkt. Annie ist deshalb hellhäutig mit hellen Haaren, während in ihrer Umgebung alle Menschen dunkelhäutig sind und schwarze Haare haben. In Malawi herrscht darüber hinaus der Aberglaube, dass Knochen oder Körperteile von Menschen mit Albinismus Glück bringen. Sie leben deshalb in ständiger Gefahr, verfolgt, verstümmelt oder getötet zu werden.
Die Schüler der 10b schrieben nun einerseits Briefe an den malawischen Präsidenten, um ihn und seine Regierung aufzufordern, sich wesentlich stärker für Menschen mit Albinismus einzusetzen. Andere Briefe richteten sich an Annie Alfred persönlich, um sich mit ihr solidarisch zu zeigen und ihr Mut zu zusprechen.
Der Whistleblower Edward Snowden gab 2013 geheime Dokumente zu Überwachungs– und Spionagepraktiken des US-Geheimdienstes NSA an die Presse weiter. Er löste damit eine weltweite Debatte über die Zulässigkeit staatlicher Eingriffe in die Privatsphäre aus. Er floh nach Russland, da ihm im Fall einer Verurteilung in den USA bis zu 30 Jahren Haft drohen.
Die Schüler der 8d schrieben Briefe an den momentanen Präsidenten der USA, Barack Obama, um ihn aufzufordern Edward Snowden zu begnadigen. Es ist ihm u.a. zu verdanken, dass einige Staaten und Unternehmen inzwischen Maßnahmen ergriffen haben, um das Menschenrecht auf Privatsphäre besser zu schützen.
Dass Millionen von Briefen nicht ignoriert werden können, zeigt das Beispiel aus dem Vorjahr, an dem sich die Klasse 8d (als 7d) beteiligte: Fred Bauma und Yves Makwambala aus der Demokratischen Republik Kongo, die wegen ihrer friedlichen politischen Aktivitäten verhaftet worden waren, sind inzwischen freigelassen worden!
Ein Dank an alle, die sich für Menschenrechte stark machen!
 
Text: Daniela Smolka und Karin Vahlenkamp